Es begann mit einem selbst gezimmerten Reck

Johann Müller, 1. Vereinsvorsitzender

Am 7. Juli 1890 fanden sich junge Püttlinger Männer, überwiegend Bergleute, die in den Werkstätten der Püttlinger Grube arbeiteten, zur Vereinsgründung zusammen. In der ersten Zeit zimmerte man sich selbst ein Reck und begnügte sich mit Stab- und Sprungübungen.

Erstmalig trat der Verein im Januar 1891 bei einem Ball aus Anlass des Kaisers Geburtstag mit turnerischen Vorführungen an die Öffentlichkeit. 1895 konnte die Weihe der ersten Vereinsfahne gefeiert werden. Im selben Jahr gründete sich die “Knüppelmusik-Gruppe” als Vorläuferin des heutigen Spielmannszuges. In Anerkennung seiner Arbeit durfte der Verein am 22. Juli 1900 das Gauturnfest ausrichten. Am 7. und 8. Juli 1907 erlebte Püttlingen zum zweiten Mal ein Gauturnfest.

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Die Turner förderten das Vereinswesen des Ortes

XI. Deutsches Turnfest 1908 in Frankfurt/Main

Das ausgeprägte Zusammengehörigkeitsgefühl der Bergleute spielte bei der Herausbildung des Vereinswesens im Ort eine besondere Rolle. Am 9. Februar 1908 rief Dr. med. Plassmann die “Freiwillige Turner Sanitätskolonne Püttlingen” ins Leben, die später in “Freiwillige Kolonne vom Roten Kreuz” umbenannt wurde. 1908 folgten viele Turner dem Ruf der Freiwilligen Feuerwehr und wurden Mitglied der Wehr. Pate standen die Turner auch bei der Vereinsgründung des Fußballvereins 08 Püttlingen.

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Die Blütezeit nach dem Ersten Weltkrieg

Fastnacht 1935
Schwimmer um 1935

Die Jahre von 1920 bis 1939 können als die Blütezeit des Vereins betrachtet werden. Im Jahre 1921 bildete sich eine Handballmannschaft, die fast ausschließlich aus aktiven Turnern bestand. Daneben spielte man Faust- und Fußball. Die Fußballer machten sich unter dem Namen “Sportclub 22” selbstständig.

Vom 18. bis 20. August 1923 war Püttlingen Schauplatz des 25. Gauturn-festes. 1925 wurde eine Gesangsabteilung ins Leben gerufen. Am 23./24. Mai 1925 feierte der Turnverein sein 35-jähriges Stiftungsfest, verbunden mit der Fahnenweihe. Im Jahr 1930 war die Mitgliederzahl auf 1.280 angewachsen. 1933 erwarb der Verein das Turnerheim (später Püttlinger Hof). In den 30er Jahren bildeten sich eine Schwimm- und Tischtennisabteilung.

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Lähmung des Vereinslebens durch den Zweiten Weltkrieg und Neuanfang

Spielmannszug 1955
Festumzug 3. Landesturnfest 1952

Der Zweite Weltkrieg ließ das Vereinsleben mehr und mehr zurückgehen. Am 12. November 1950 fand die Wiedergründung des Turnvereins statt.  Dem Verein wurde 1951 die Ausrichtung des 3. Landesturnfestes übertragen, das wegen der stark kursierenden Kinderlähmung auf 1952 verschoben werden musste. Die Mitgliederzahl war 1952 bereits wieder auf 310 angestiegen.

1954 machte sich die Tischtennisabteilung selbstständig. Im gleichen Jahr begann Karl Brunder mit dem Neuaufbau des Turner-Spielmannszuges. 1959 rief Herbert Illner die Ski-Abteilung ins Leben.

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Die 60er Jahre mit Höhen und Tiefen

Turnriegen 1965
Umzug zur Stadtwerdung 1968

Mit Inbetriebnahme der Turnhalle der Peter-Wust-Schule im Jahr 1960 verfügten die Turner wieder über eine Trainingsstätte. Mit dem Lehrschwimmbecken eröffnete sich auch den Schwimmern bessere Trainingsmöglichkeiten.
1960 feierte der Verein sein 70-jähriges Stiftungsfest, verbunden mit 35 Jahre Handball und 30 Jahre Schwimmen in Püttlingen.

Im Jahr 1961 kam mit der Basketballabteilung eine weitere Sparte hinzu; sie wurde allerdings 1964 wieder geschlossen. Still und leise hatte sich eine Leichtathletikgruppe herausgebildet. Die Schwimmer gründeten 1962 den Schwimmclub “SC Delphin Püttlingen”.
Ein Höhepunkt des Vereinslebens waren die Feierlichkeiten zum 75-jährigen Stiftungsfest, in dessen Rahmen das XIII. Gauturnfest stattfand. Nach dem gelungenen Jubiläum geriet der Verein in eine tiefe Krise. Dem Vorsitzenden Gottfried Schwarz wurde das Vertrauen versagt. 1968 wurde Gottfried Schwarz erneut zum 1. Vorsitzenden gewählt. Ihm gelang es, bewährte Kräfte erneut zur Mitarbeit zu gewinnen. Obwohl sich die Handballabteilung 1968 unter dem Namen “HSV Viktoria Püttlingen 1968” selbstständig machte, war bald wieder ein Mitgliederzuwachs zu verzeichnen.

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Die Turner besannen sich ihrer Tradition

Am 23. März 1969 trat der Verein mit einem Schau- und Werbeturnen im Püttlinger Hof erstmals seit Jahren wieder an die Öffentlichkeit. Am 22.03.1970 fand der Frühjahrsgauturntag in Püttlingen statt. Ende Mai desselben Jahres empfing der Verein die Turnerspielmanns-, Fanfaren- und Musikzüge des Saarländischen Turnerbund zum 7. Landestreffen mit Wertungsspielen. Im September richtete der Verein die ersten Leichtathletik-Stadtmeisterschaft auf dem Sportplatz im Jungenwald aus. Aus Anlass des 80-jährigen Bestehens veranstaltete der Turnverein einen Festabend im Püttlinger Hof.

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Die Leichtathletikabteilung gewann an Leistungsstärke

Turnriegen 1975

Das Jahr 1973 war durch zwei Höhepunkte gekennzeichnet: einmal die Ausrichtung der Götzwanderung auf dem Sportplatz Espenwald und zum anderen der Gewinn der Deutschen Schülermeisterschaft von Norbert Wendel in Koblenz über 80 m-Hürden.
Im März 1974 führte der TVP seine erste Vereinsmeisterschaft im Skilauf durch. Nach langen Verhandlungen mit der Stadt Püttlingen stimmten die Mitglieder am 20.11.1974 einem Tausch der vereinseigenen Grundstücke hinter dem hölzernen Steg in Nähe des Püttlinger Schlösschens zu.
Im Jahr 1975 feierte der Verein das 85-jährige Stiftungsfest im großem Rahmen. In den folgenden Jahren verstärkte die Leichtathletikabteilung ihren Einsatz bei nationalen und internationalen Wettkämpfen. Wegen der schlechten Trainingsmöglichkeiten ging die Abteilung 1976 eine Startgemeinschaft mit dem LC Altenkessel ein, die zwei Jahre später wieder aufgelöst wurde.

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Der Verein schuf sich ein Heim in den Vogesen

Skimeisterschaften in Ventron
Festkommers 90 Jahre TV Püttlingen

Mit dem aus dem Grundstücksverkauf erzielten Geld erwarb der Turnverein 1976 ein altes Bauernhaus in Ventron. Zur Finanzierung der Umbauarbeiten veranstaltete die Skiabteilung im August 1977 erstmals ein Waldfest an der Römerstraße. Der Verein trat der Festgemeinschaft Püttlinger Vereine bei, die sie nach langer Zeit im Jahre 2009 verließ. Am 28. Mai 1978 konnte das Jugend-, Ski- und Wanderheim in Ventron offiziell eröffnet werden. Im Oktober führte die Skiabteilung erstmals einen Skibasar durch. Mit einem Festgottesdienst und einem Festabend im Katholischen Vereinshaus feierten die Turner am 4. Oktober 1980 ihr 90-jähriges Vereinsjubiläum.





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Die 80er Jahre – Leistungsfähigkeit und Programmvielfalt

Leichtathletik-Senioren 1989

1983 wurde auf Initiative von Martina Altmeyer die Abteilung Aerobic und 1989 die Gruppe Eltern-Kind-Turnen gegründet.
Die Leichtathleten richteten im Januar 1985 erstmals die Kreis-Crossmeisterschaften aus, die auch in den drei folgenden Jahren in Püttlingen rund um die Edelweißhütte stattfanden. 1987 ermittelten die saarländischen Crossläufer auch ihre Landesmeister in Püttlingen.
Die Skiabteilung führte 1984 erstmals in Ventron eine offene Stadtmeisterschaft durch. Die Wanderabteilung empfing 1988 zahlreiche Wanderer zur Gau-Herbstwanderung.

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Auf dem Weg zum Großverein

Festkommers 100 Jahre TV Püttlingen

Im November 1988 erwarb der Verein einen Vereinsbus. Im selben Jahr wurde die Zahl von 1.000 Mitgliedern übertroffen. Um den Informationsfluss des Vereins in Gang zu halten, erschien im Januar 1989 die erste TVP-Vereinszeitung. Im Jahr des 100-jährigen Vereinsbestehens richtete der Verein u.a. die Kreis-Crossmeisterschaften des Saarländischen Leichtathletikbundes, den Turnfahrtentag, das Gaukindertreffen und die Adventsturnstunde des Turngau Saarbrücken aus. Der Festkommers und die Veranstaltung “Ein Verein stellt sich vor” verzeichneten einen sehr guten Besuch.

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Der lange Weg zur Leichtathletikanlage

Das Vereinsheim von DJK Köllerbach und TV Püttlingen

Anfang der 90-er Jahre kam wieder die Diskussion um eine wettkampfgerechte Leichtathletikanlage auf. Allerdings konnte aus verschiedenen Gründen lange keine Einigkeit erreicht werden. Erst als sich die DJK Köllerbach und der TV Püttlingen Ende 1997 zur Leichtathletikstartgemeinschaft ’98 Köllertal zusammenschlossen und die LTF Köllertal ebenfalls für die Idee gewonnen werden konnte, kam Bewegung in die Sache. Die Bereitschaft der drei Vereine, sich mit DM 250.000,- an der Finanzierung zu beteiligen, überzeugte Stadt und Sportplanungskommission. Anfang 1999 begannen die Arbeiten in der Breitwies, im Oktober 2000 wurden die Arbeiten an der Laufbahn abgeschlossen. Am 29./30.04.2001 wurde die Laufbahn mit einem großen Fest eingeweiht.

Seit dem ersten Wettkampf am 14.09.2001 werden regelmäßig von der Start-gemeinschaft LSG '98 Köllertal Wettkämpfe, u.a. die Saarländischen Mehrkampf-meisterschaften, organisiert und durchgeführt. 2002 begannen die Bauarbeiten für das Umkleidegebäude. Dieses wurde von der Vereinsgemeinschaft TV Püttlingen/DJK Köllerbach finanziert und weitestgehend in Eigenleistung erstellt. Am 22.03.2003 konnte das Richtfest und am 09.07.2005 die offizielle Einweihung des Vereinsheims gefeiert werden.

Innerhalb der Interessengemeinschaft Leichtathletikanlage Breitwies kam es zu Unstimmigkeiten, die schließlich am 26.11.2006 wegen vereinsschädigenden Verhaltens zum Ausschluss der LTF Köllertal führten. In der Zwischenzeit wurden auf der Anlage umfangreiche Arbeiten durchgeführt. So wurden ein Zielhaus, ein Hürdenunterstand und in Kooperation mit einem Dachdeckerbetrieb eine Tribüne mit einer Fotovoltaikanlage errichtet. Allerdings sah sich die Vereinsgemeinschaft mit einigen Vandalismusschäden konfrontiert, zuletzt Ende 2008.

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Vielfältige Aktivitäten am Ende des 20. Jahrhunderts

Umzug 30 Jahre Stadt Püttlingen (1998)
Mitgliederehrung 2000

Innerhalb des Vereins gründete sich 1991 eine Abteilung Triathlon gegründet, die Ende 2001 jedoch wieder aufgelöst wurde. Seit 1995 gibt es innerhalb der Wanderabteilung eine Walkinggruppe. Aus Anlass des 110-jährigen Bestehens übernahm der Verein die Ausrichtung des Kinderturnfestes des Turngau Saarbrücken in 1999 und des Turnfahrtentags in 2000. Das Jubiläumsjahr wurde mit einer großen Sportgala im Trimmtreff Viktoria abgeschlossen. Die Turnerinnen richteten 2000 die Landes-Kindermannschaftskämpfe und 2001 die Qualifikationswettkämfpe auf Turngauebene im Püttlinger Trimmtreff aus. Mit starken Gruppen beteiligten sich die Turner an den Festzügen zum 25- und 30-jährigen Bestehen der Stadt Püttlingen in den Jahren 1993 und 1998. 1996 wurde das 20. und zugleich letzte Waldfest durchgeführt.

Die 1992 initiierte Mitglieder- und Sportlerehrung fand 2001 zum 10. Male in Uhrmachershaus statt. Die Mitgliederzahl erreichte 1998 mit Überschreitung der Grenze von 1200 Mitgliedern ihren vorläufigen Höhepunkt. Auf sportlichem Gebiet profilierten sich die Leichtathleten, vor allem in der Disziplin Hochsprung.

Stabhochsprung. Saarrekorde, vordere Platzierungen bei Deutschen und Süddeutschen Meisterschaften sowie Platzierungen in den DLV-Bestenlisten sind Spiegel der erfolgreichen Arbeit. Die Skiläufer und Turnerinnen sind ebenfalls in den Landessiegerlisten immer wieder zu finden. Für den Nachwuchs werden regelmäßig von den einzelnen Abteilungen Freizeiten im Vereinsheim in Ventron durchgeführt. 1993 fand aus Anlass des 15-jährigen Jubiläums der Eröffnung ein großes Helferfest mit den französischen Freunden statt.

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Mit neuem Schwung in das 21. Jahrhundert

Überreichung des H.-Neuberger-Preises
Claudia Nicoleitzik
50 Jahre Turner-Spielmannszug
Spendenübergabe an Fam. Engelmann
Umzug 30 Jahre Gebietsreform (2004)
Homepage TV Püttlingen

Mit der Leichtathletikanlage Breitwies verzeichneten die Leichtathleten zahlen- wie auch leistungsmäßig einen Aufschwung. Am 14.03.2003 erhielt die Leichtathletikabteilung aus den Händen des UEFA Präsidenten Lennart Johansson den Hermann-Neuberger-Preis für hervorragende Nachwuchsförderung überreicht.

Reimund Müller errang mehrfach die deutsche Seniorenmeisterschaft im Speerwurf. Außerdem holte er 2004 und 2006 den Titel bei den Senioren Hallen-Weltmeisterschaften. Richard Möcks wurde 2002 Deutscher Juniorenmeister im Stabhochsprung und verbesserte mehrmals den Saarlandrekord auf nunmehr 5,60 m.

Am 10.11.2005 gründeten die Vereine DJK Köllerbach, TV Püttlingen, LG DJK St. Ingbert und DJK Erbach die Startgemeinschaft Leichtathletikteam Saar, der sich 2007 der TV Quierschied anschloss. Der bislang größte Erfolg gelang 2007 den Zehnkämpfern Simon Hechler, Eric Uder und Fabian Stalter, die bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in der Mannschaftswertung des Zehnkampfes und durch Simon Hechler in der Einzelwertung erfolgreich waren. Erstmals nahmen eine Herren- und Frauenmannschaft 2007 an dem Bundesligafinale der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften teil.

Seit 2006 ist der TV Püttlingen auch im Behindertensport aktiv. Bisheriger Höhepunkt ist der Gewinn von zwei Silbermedaillen über 100 m und 200 m durch Claudia Nicoleitzik bei den Paralympics 2008 in Peking. Außerdem wurde sie zur Saarsportlerin 2008 gewählt. In Peking war auch, begleitet von der Trainerin Evi Raubuch, Laura Darimont am Start, die zuvor zweifache Juniorenweltmeisterin im Weitsprung und Speerwurf geworden war,

Innerhalb des Skiabteilung bildete sich eine Skatergruppe. Das Aerobicangebot wurde um Step-Aerobic erweitert.

Die Spielleute stellten 2001 von Ces- auf B-Flöten um. Durch die Zusammenarbeit mit der Diplom-Musikpädagogin Ingeborg B. Lang gewann der Spielmannszug an musikalischem Können. Sie initiierte die Gründung eines Flötenensembles und eines Jugendorchesters. 2005 konnte der Spielmannszug im Rahmen einer musikalischen Matinee sein 50-jähriges Bestehen feiern. Diese Veranstaltung wurde in Form von Herbstkonzerten weitergeführt.

Die Turnerinnen sind regelmäßig Gastgeber für Kinder- und Jugendkämpfe des Turngau Saarbrücken. 2005 führten sie eine Spendenaktion zu Gunsten des schwerstbehinderten Nils Engelmann durch. Neue Mitmachangebote gibt es seit 2007 in Form von Kursen zum Gedächtnistraining und Jogging am Morgen.

Seit November 2002 ist der Verein auch im Internet präsent. In 2007 erfolgte eine Überarbeitung des Internetauftritts. Selbstverständlich beteiligte sich der Verein 2004 und 2008 mit einer großen Schar am Umzug der Stadt Püttlingen aus Anlass 30 Jahre Gebietsreform bzw. 40 Jahre Stadt Püttlingen. Mit einem Sommerfest auf der Breitwies wurde im Juni 2008 wieder an die Waldfesttradition angeknüpft.


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